Seifenblasen 

Die Kandidatin und ihre Mitbewerber für das Kanzleramt sind nicht zu beneiden und man möchte nicht mit ihnen tauschen. Aber sind sie überhaupt echte Kandidaten oder sind wir mal wieder gründlich hinters Licht geführt worden?


Kurz vor der Bundestagswahl sei nun doch nochmal daran erinnert, dass wir am Sonntag gar nicht den Bundeskanzler oder die Bundeskanzlerin wählen, sondern die Abgeordneten des Bundestages, wie die Bezeichnung „Bundestagswahl“ eigentlich auch vermuten lässt. Wahlkampf und Berichterstattung locken einen da schnell auf die falsche Fährte. Freilich müssen die von uns gewählten Abgeordneten den Bundeskanzler oder die Bundeskanzlerin wählen, aber das ist dann ja wohl ihre Sache. Dass seit Wochen und Monaten so getan wird, als hätten wir, die gemeine Wählerin oder der gemeine Wähler irgendetwas damit zu tun, hat schon ein bisschen was von einer Verschwörung. Am Ende soll uns damit wahrscheinlich die Verantwortung für das voraussichtlich abenteuerliche Ergebnis der Bundeskanzlerwahl untergejubelt werden. Die Abgeordneten können ja froh sein, dass sie überhaupt eine Wahl haben. Es ist doch alles andere als selbstverständlich, dass in diesen Zeiten jemand deutscher Regierungschef werden will. Es ist sogar so ganz und gar unwahrscheinlich, dass man sich ernsthaft fragen muss, ob die Kandidaten und die Kandidatin nicht einfach von Pro Sieben, RTL und ARD / ZDF erfunden worden sind und nach der Wahl so plötzlich wieder verschwinden, wie Seifenblasen. Oder wie Martin Schulz. Und ehe man sich’s versieht, sitzen im Bundestag keine Abgeordneten mehr, sondern Echsenmenschen, weil wir auf ein gigantisches Ablenkungsmanöver hereingefallen sind. 



Die Echsenmenschen wählen dann logischerweise auch keinen Bundeskanzler, sondern machen gleich ihr eigenes Ding. Der einzige, der ihnen dann noch gefährlich werden kann, ist der Bundespräsident. Er verschanzt sich in Bellevue und muss versuchen, das Echsenparlament irgendwie wieder aufzulösen. Aber wie? Das Grundgesetz gilt ja nun mal nicht für Echsenmenschen und darum werden sie nicht einfach wieder auseinandergehen, nur weil der Präsident es gesagt hat. Eine total verfahrene Kiste und der Rest der Welt schaut hilflos zu. 

Und an dieser Stelle kommen wir ins Spiel: Vater (ich), Sohn (mein Sohn) und - seine Mutter (meine Frau). Wir sind nämlich verdeckte Echsenjäger. Bis dato immer inkognito und als Familie getarnt. Aber jetzt, wo es ums Ganze geht, müssen wir handeln. Details kann ich hier natürlich nicht verraten, wir leben so schon gefährlich genug. Nur so viel: Der Präsident kann die Echsen mit unserer Hilfe auflösen und alle anderen bekommen eine zweite Chance. Der Wahlkampf fällt aus, alle gehen wählen, gucken richtig auf ihre Stimmzettel und machen ihre Kreuzchen da, wo sie es für richtig halten. Wir wählen uns einen schönen neuen Bundestag und kriegen eine ordentliche neue Regierung. Alles wird gut. 

Veröffentlicht in Elternzeit am 25.09.2021 4:00 Uhr.

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